Die Leistungen der Gesundheitsberufe dienen dem selbstbestimmten Leben der Patienten – und der Therapeuten. Das ist auch eine Frage des Geldes.
Ergo- und Physiotherapeuten, Podologen sowie Masseure und medizinische Bademeister verhelfen Patienten mit ihrer Arbeit zu mehr Lebensqualität und Teilhabe am Alltag. Doch immer weniger Schulabgänger wollen diese gesellschaftlich wichtigen Berufe ergreifen. Rückgänge der Bewerbungen an den Ausbildungseinrichtungen von einem Drittel sind eher die Regel als die Ausnahme. Grund dafür ist in erster Linie die Vergütung: Heilmittelerbringer gehören zu den am geringsten vergüteten Berufen in Deutschland.
Die Einkommenssituation belastet nicht nur die Therapeuten, sondern auch die Patientenversorgung. Den rückläufigen Ausbildungszahlen steht ein steigender Bedarf an therapeutischen Maßnahmen für die immer älter werdende Gesellschaft gegenüber. Der daraus resultierende Fachkräftemangel gefährdet die therapeutische Patientenversorgung. Der SHV fordert daher eine dauerhafte finanzielle Aufwertung der Therapieberufe. Die Berufe müssen attraktiver werden, um den Rückgang an dringend benötigtem Nachwuchs zu stoppen.
Die berufspolitische Arbeit des SHV trägt erste Früchte: Mit dem Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) hat die Politik die Grundlohnsummenbindung für die Vergütungsverhandlungen mit den gesetzlichen Krankenkassen bis Ende 2019 ausgesetzt. So können die Berufsverbände ohne die bisherige Bindung an die Entwicklung der Grundlohnsummen über die Vergütungen der Therapeuten verhandeln. Es kann und muss zu deutlichen Vergütungserhöhungen kommen. Auch die Krankenkassen sind nun am Zug.