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Bereits zum siebten Mal lädt der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) zum TherapieGipfel nach Berlin. Unter dem Motto „Handeln statt reden“ stehen am 12. November zentrale berufs- und gesundheitspolitische Themen der Heilmittelbranche auf der Agenda der zweiteiligen Podiumsdiskussion.

Eröffnet wird der TherapieGipfel 2025 im Historischen Hörsaal im Langenbeck-Virchow-Haus mit einem Grußwort von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken.

Anschließend diskutieren Dr. Klaus Reinhardt (Bundesärztekammer), Boris von Maydell (vdek), Prof. Dr. Lutz Hager (Bundesverband Managed Care (BMC), Sebastian John (Hausärztinnen- und Hausärzteverband), Simone Borchardt (MdB, CDU/CSU) und Serdar Yüksel (MdB, SPD) gemeinsam mit dem SHV-Vorstand Ideen und mögliche Modelle der Primärversorgung.

Im zweiten Teil der Podiumsdiskussion empfängt der SHV-Vorstand Ursula Jahn‐Zöhrens (Deutscher Hebammenverband), Dr. Burkhard Lembeck (Bundesverband für Orthopädie und Unfallchirurgie) und Uwe Hallmann (Physiotherapeut aus Norwegen) zur Diskussion über den Direktzugang in der Heilmittelversorgung.

Informativ und ehrlich – für die Heilmittelszene ist der SHV-TherapieGipfel jedes Jahr ein Event mit interessantem Austausch und „Aha-Momenten“.

Köln, 29. September 2025. Im Auftrag von Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) erarbeitet die zu diesem Zweck eingerichtete Finanzkomission Gesundheit Lösungsvorschläge zur Stabilisierung des defizitären GKV-Systems. Um die finanzielle Schieflage des Systems ohne signifikante Mehrbelastung der Beitragszahler ausgleichen zu können, sollen Einsparpotenziale identifiziert werden. Darin sieht der SHV eine Gefahr für die Versorgungssicherheit.

Vor dem Hintergrund der von Bundesgesundheitsministerin Warken angekündigten kurzfristigen Einsparungen in der GKV warnt der SHV: Keine Einsparungen auf dem Rücken der Patienten. Einsparungen im Bereich der Heilmittelerbringer seien weder zielführend noch nachhaltig.

Am falschen Ende gespart: Bei den Heilmitteln gibt es nichts zu holen – aber viel zu verlieren

  1. Kosteneffizienz durch Prävention und Therapie

Heilmittel verhindern Folgekosten, indem sie Krankheitsverläufe stabilisieren oder Verschlimmerungen verhindern. Einsparungen in diesem Bereich verlagern die Kosten lediglich in die ärztliche und stationäre Versorgung.

  1. Beitrag zur Entlastung der Ärztinnen und Ärzte

Heilmittelerbringer übernehmen bereits heute wichtige Aufgaben in Diagnostik, Therapieplanung und Patientensteuerung. Ohne diesen Beitrag würde die ärztliche Versorgung – insbesondere in ländlichen Regionen – noch stärker überlastet.

  1. Wirtschaftlichkeitsgebot bereits erfüllt

Heilmittelverordnungen unterliegen einer strengen Reglementierung (Heilmittel-Richtlinie, Prüfungen, Budgetierung). Der Sektor weist keine Ausgabenexzesse auf, sondern bewegt sich kontinuierlich innerhalb der vorgesehenen Wachstumsgrenzen.

  1. Dynamik von Versorgungsbedarf und medizinischem Fortschritt

Der Bedarf an Heilmitteln richtet sich nach dem Gesundheitszustand der Bevölkerung und nach neuen therapeutischen Möglichkeiten. Eine starre Orientierung an allgemeinen Maßgrößen würde den tatsächlichen Versorgungsbedarf ignorieren und zu Fehlentwicklungen in der Versorgung führen.

  1. Vermeidung von Fehlanreizen und Versorgungslücken

Eine künstliche Begrenzung der Ausgaben führt nicht zu Einsparungen, sondern zu Wartelisten, abgelehnten Behandlungen und einer Verlagerung in teurere Sektoren. Am Ende entstehen für das System höhere Kosten und für die Patientinnen und Patienten eine Verschlechterung der Versorgung.

  1. Signalwirkung für die Fachkräftebindung

Der Heilmittelbereich leidet schon heute unter Fachkräftemangel. Jede Form von Sparmaßnahmen würde die Attraktivität der Berufe weiter schwächen und langfristig zu Versorgungslücken führen.

„Einsparungen bei den Heilmitteln werden weder kurzfristig helfen noch langfristig tragen. Stattdessen wäre es aus unserer Sicht sinnvoll, versicherungsfremde Leistungen nicht weiter über die GKV zu finanzieren“, so Andreas Pfeiffer in Reaktion auf die angekündigten Sparmaßnahmen. „Sie belasten heute den GKV-Haushalt massiv. Eine vollständige Steuerfinanzierung dieser Posten würde die Krankenkassen um mehrere Milliarden Euro entlasten – dauerhaft und fair.“

 

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Über den Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) e.V.:

Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) ist die maßgebliche Spitzenorganisation auf Bundesebene im Heilmittelbereich. Im Zusammenschluss der sieben größten Berufsverbände der Heilmittelbranche sind mehr als 75.000 Therapeuten organisiert: Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl), Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs), Deutscher Verband Ergotherapie (DVE), Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK), Deutscher Verband für Physiotherapie (Physio Deutschland), Verband für Physiotherapie (VPT) und Bundesverband für Podologie e.V.

Mehr Informationen gibt es unter  www.shv-heilmittelverbaende.de.

Kontakt:

SHV – Spitzenverband der Heilmittelverbände e.V.

Bonner Strasse 143

50968 Köln

Telefon +49 (0) 221 98 10 27 – 28

Telefax +49 (0) 221 98 10 27 – 24

E-Mail: presse@shv-heilmittelverbaende.de

Im Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) engagieren sich sieben maßgebliche Berufs- und Fachverbände, die gemeinsam die Interessen von mehr als 75.000 Mitgliedern aus verschiedenen Heilmittelberufen vertreten.

Hier ein Überblick über die im SHV aktiven Verbände:

  • Bundesverband für Podologie e.V.
    Der Bundesverband für Podologie e.V. ist die übergeordnete Interessenvertretung der Podologinnen und Podologen gegenüber Krankenkassen, Politik und Behörden. Er tritt ein für die Förderung der Zusammenarbeit zwischen Berufsangehörigen, Ärzten, weiteren Heilmittelerbringern und Gesundheitsakteuren, Institutionen der Ausbildung und Wissenschaft, Interessenvereinigungen und Wirtschaft mit dem Ziel der Weiterentwicklung und Aufwertung des Berufsbildes.
  • Deutscher Bundesverband für Logopädie (dbl) e.V.
    Der dbl ist der Berufs- und Fachverband für freiberufliche und angestellte Logopäd*innen sowie Angehörige weiterer sprachtherapeutischer Berufsgruppen. Er vertritt die beruflichen, wirtschaftlichen und sozialen Interessen seiner Mitglieder gegenüber Politik, Verwaltung und Krankenkassen. Der Verband setzte sich u.a. für eine einheitliche, primärqualifizierende hochschulische Ausbildung in der Logopädie, die wissenschaftliche Weiterentwicklung logopädischer Diagnose- und Behandlungsmethoden und die Einbeziehung der Berufsgruppe in wichtige berufs- und gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse, ein.
  • Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) e.V.
    Der dbs ist die Interessenvertretung der akademisch ausgebildeten Sprachtherapeut*innen und Logopäd*innen und vertritt die berufs- und gesundheitspolitischen Interessen seiner Mitglieder gegenüber den Kostenträgern, Zulassungsstellen, Ministerien und der Gesetzgebung. Insbesondere die Themen Direktzugang, Reform der Berufsgesetze und eine bessere Vertretung der Heilmittelbranche im G-BA sind dringende Anliegen des dbs.
  • Deutscher Verband Ergotherapie (DVE) e.V.
    Mit über 14.000 Mitgliedern vertritt der DVE engagiert die Interessen der Ergotherapeut*innen und stärkt so Anerkennung, Zukunft und Bedeutung des Berufs in Deutschland. Als wichtiger Gesprächs- und Verhandlungspartner von Politik, Behörden, Ministerien, Krankenkassen und anderen Akteuren im Gesundheitswesen setzt sich der DVE für die Weiterentwicklung der Ergotherapie in Praxis, Ausbildung, Studium und Wissenschaft ein. Hohe Bedeutung für den Verband haben die Reform der Ausbildung sowie der Bürokratieabbau.
  • Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V.
    Der IFK ist speziell auf die Bedürfnisse von Praxisinhabern und Freiberuflern in der Physiotherapie ausgerichtet und bietet umfangreiche Beratungs- und Serviceleistungen. Gegenüber der Politik, den Krankenkassen, der Ärzteschaft und anderen Institutionen im Gesundheitswesen setzt er sich dafür ein, die Arbeitsbedingungen selbstständiger Physiotherapeuten stetig zu verbessern. Wichtige Themen sind dabei eine angemessene Vergütung, gute Arbeitsbedingungen sowie Strategien gegen den Fachkräftemangel. 
  • Physio Deutschland – Deutscher Verband für Physiotherapie e.V.
    Physio Deutschland – Deutscher Verband für Physiotherapie e.V. bildet seit 1949 die Dachorganisation für die in 7 Landesverbänden organisierten mehr als 25.000 Mitgliedern. Der Verband vertritt die berufspolitischen und fachlichen Interessen der freiberuflichen und angestellten Physiotherapeut*innen, der Schüler*innen und Studierenden auf Bundesebene. Er ist der einzige deutsche Berufsverband für Physiotherapeut*innen, der im Weltverband World Physiotherapy (WPT) Sitz und Stimme hat. Alle Informationen über die regionalen und bundesweiten Aktivitäten sowie den Aufbau des Verbandes gibt es im Internet unter www.physio-deutschland.de.
  • Verband für Physiotherapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe (VPT) e.V.
    Der VPT ist mit rund 20.000 Mitgliedern einer der größten Heilmittelverbände in Deutschland. Er vertritt und berät Physiotherapeut*innen, Masseur*innen und medizinische Bademeister*innen in allen Phasen und Bereichen der Berufsausübung – von der Ausbildung über die Angestelltentätigkeit bis hin zur freiberuflichen Praxisführung. Als starke Stimme der Physiotherapie engagiert sich der VPT sowohl auf Bundes-, als auch auf Landesebene. Er ist anerkannter Verhandlungspartner der Krankenkassen, bündelt die Interessen der gesamten Berufsgruppe und bringt diese in gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse ein. Schwerpunkte: Faire Vergütung sowie wirtschaftliche Sicherheit für Praxen und Angestellte, Reform und Modernisierung der Ausbildung, konsequenter Bürokratieabbau zur Entlastung des Praxisalltags, Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Berufsstandes.

Die sieben Verbände bündeln im SHV ihre Kräfte, um gemeinsam die Rahmenbedingungen für die Heilmittelberufe in Deutschland aktiv mitzugestalten und die Versorgung der Patient*innen zu sichern.

 

 

 

Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen suchen, finden, auf ihre Qualität hin beurteilen und für die eigene Situation anwenden zu können. Sie ist damit ein Schlüssel für Gesundheit und eine grundlegende Voraussetzung für einen gesunden Lebensstil und ein hohes Maß an Lebensqualität. Sie ist zudem von zentraler Bedeutung, damit sich Bürgerinnen und Bürger im Gesundheitswesen zurechtfinden können und wissen, wo und wie sie sowohl Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung als auch schnelle und professionelle Hilfe im Krankheitsfall finden können.

Die Allianz für Gesundheitskompetenz, in der sich der SVH seit längerem engagiert, verschreibt sich dem Ziel, die Gesundheitskompetenz in der gesamten Bevölkerung zu stärken und weiter zu fördern. Damit dies gelingt, soll die Gesundheitskompetenz auf verschiedenen Ebenen adressiert werden. Auf diese Ziele und Schwerpunkte hat die Allianz sich in ihrer „Roadmap Gesundheitskompetenz 2024“ verständigt:

  1. Die Organisationen des Gesundheitswesens gesundheitskompetenter machen

Die Allianz-Partner wollen die Einrichtungen des Gesundheitswesens und der Pflege gesundheitskompetenter machen und hier eine stärkere strukturelle Verankerung der Gesundheitskompetenz erreichen.

Eine mangelnde Gesundheitskompetenz im Hinblick auf die „Navigation“ durch das Gesundheitswesen ist sowohl ein Problem der Bürgerinnen und Bürger als auch eine Herausforderung für die patientenorientierte Gestaltung der Organisationen und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Dies betrifft insbesondere die Übergänge und Schnittstellen zwischen den Einrichtungen (insbesondere ambulant und stationär), aber auch die kommunikative Kompetenz der Gesundheitsberufe. Benötigt werden daher eine transparentere und effizientere Struktur bzw. Organisation und Kommunikation im gesamten Gesundheitssystem – also in den Bereichen Gesundheitsförderung, Prävention, Diagnostik, Behandlung, Rehabilitation, Pflege und Palliativversorgung. Sie ist eine grundlegende Voraussetzung für die Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger bzw. der Patientinnen und Patienten.

Die Partner der Allianz fördern die organisationale und navigationale Gesundheitskompetenz, indem sie die Orientierung in ihren Organisationen und im Gesundheitssystem erleichtern und das Verständnis des Gesundheitswesens und seiner Abläufe und Strukturen durch allgemein verständliche und einfach zugängliche Informationen verbessern.

Sie steigern mit geeigneten Maßnahmen die Versicherten- und Patientenorientierung in Krankenkassen, Arzt-, Psychotherapeuten- und Zahnarztpraxen, bei Heilmittelerbringenden sowie in Krankenhäusern und Reha- und Pflegeeinrichtungen.

  1. Die Gesundheitskompetenz in den Lebenswelten verankern und insbesondere vulnerable Gruppen durch gezielte Angebote besser erreichen

Die Allianz-Partner wollen die Gesundheitskompetenz in den Lebenswelten (Kita, Schule oder Arbeitswelt) verankern und insbesondere die vulnerablen Gruppen durch gezielte Angebote besser erreichen.

Die Bedingungen in den Lebenswelten beeinflussen bewusste und unbewusste Gesundheitsentscheidungen eines jeden einzelnen. Gesundheitskompetenz ist deshalb in allen Lebensbereichen und über den gesamten Lebensverlauf relevant. Kompetenzen für eine gesunde Lebensweise und Krankheitsbewältigung müssen auf allen Ebenen der Gesellschaft, über alle Lebensphasen hinweg unterstützt werden. Deshalb ist es bedeutsam, über die Einrichtungen der gesundheitlichen Versorgung hinaus – in den Kommunen, in den Arbeitswelten und besonders in Kitas und Schulen – den Zugang zu Gesundheitsinformationen zu erleichtern, diese zu vermitteln und konkrete Anreize und Hilfen für gesundheitsförderliche Entscheidungen und Handlungen zu bieten sowie einen gesundheitsfördernden Rahmen zu gestalten. Ein wichtiger Kooperationspartner ist hierbei die Allianz Gesundheitskompetenz und Schule.

Gesundheitskompetenz ist eine Frage sozialer Chancengleichheit und Teilhabe: Die Studienergebnisse von HLS-GER 2 zeigen deutliche Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Als besonders „vulnerable Gruppen“ gelten Menschen mit einem niedrigen Bildungsniveau und Sozialstatus. Sie schätzen in hohem Maße ihre Gesundheitskompetenz als unzureichend ein. Ein ähnlicher Befund gilt aber auch für Menschen ab 65 Jahren, für Menschen mit chronischen Erkrankungen und (teilweise) für Menschen mit Migrationshintergrund. Diese Gruppen stehen vor großen Herausforderungen, wenn es darum geht, sich gesund zu erhalten, Krankheiten zu bewältigen und sich im Gesundheitswesen zurechtzufinden.

Die Partner der Allianz unterstützen vulnerable Gruppen in besonderer Weise bei Gesundheitsförderung, Gesunderhaltung und Krankheitsbewältigung.

Ihr Handeln zielt darauf ab, soziale Ungleichheiten und Bildungsunterschiede abzubauen, die Nutzerfreundlichkeit des Gesundheitswesens für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf durch einen Mix an Unterstützungsmaßnahmen zu stärken und die gesellschaftliche Teilhabe, z. B. durch mehrsprachige Informationsangebote zu sichern.

Mit Maßnahmen wie die Stärkung des Öffentlichen Gesundheitsdienstes oder die Überführung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) mit entsprechender Schwerpunktsetzung möchte das Bundesministerium für Gesundheit seinen Beitrag zur Stärkung der Gesundheitskompetenz insbesondere vulnerabler Gruppen weiter ausbauen.

  1. Das Angebot digitaler Anwendungen für die Förderung von (individueller) Gesundheitskompetenz stärken und ausbauen

Die Allianz-Partner wollen das Angebot digitaler Anwendungen für die Förderung von Gesundheitskompetenz stärken und ausbauen.

Digitale Informationen, Medien und Techniken sind relevant für die Gesundheit. Nie zuvor waren so viele Gesundheitsinformationen verfügbar. Auch die Zahl digitaler Unterstützungstechniken wie Gesundheits-Apps nimmt weiter zu. Durch die rasanten Fortschritte im Bereich KI sind neue Chancen, aber auch Herausforderungen zu erwarten. Digital verfügbare Gesundheitsinformationen und digitale Techniken können die Teilhabe und Selbstbestimmung erweitern, um gesund zu bleiben und Krankheiten zu bewältigen. Sie können darin unterstützen, lebensstilbedingte Risikofaktoren für wichtige nicht-übertragbare Krankheiten zu verringern. Sie erhöhen zugleich die Anforderungen an die Gesundheitskompetenz der Bürgerinnen und Bürger. Studien bestätigen, dass es vielen Menschen in Deutschland besonders schwerfällt, digitale Gesundheitsinformationen richtig zu beurteilen und zu bewerten. Hier setzt der im SGB V ergänzte Paragraph 20k an, der die Krankenkassen zur Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz der Versicherten verpflichtet.

Die Partner der Allianz engagieren sich für die Stärkung der digitalen Gesundheitskompetenz und setzen digitale Informationen und Techniken ein, um sowohl verständliche als auch verlässliche Informationsquellen für die Bürgerinnen und Bürger bereitzustellen oder auf etablierte gesicherte Informationsquellen hinzuweisen. Das Bundesministerium für Gesundheit wird verstärkt Aufklärungs- und Informationsangebote zur digitalen Transformation des Gesundheitswesens für die Bürgerinnen und Bürger in seinen Digitalkanälen veröffentlichen.

Die Partner entwickeln und verfolgen Strategien und Projekte, um die digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung gezielt zu unterstützen und sie im Umgang mit neuen Angeboten zu befähigen. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, für Patientinnen und Patienten in der medizinischen Versorgung und für Menschen mit erhöhtem Unterstützungsbedarf, die eine besondere Förderung benötigen.

Die professionelle Gesundheitskompetenz aller im Gesundheitswesen Tätigen stärken

Die Allianz-Partner wollen die professionelle Gesundheitskompetenz aller im Gesundheitswesen Tätigen stärken. Ein zentraler Schlüssel ist dabei die Verbesserung der Kommunikationskompetenz auf allen Ebenen.

Neben den Lebenswelten wie Elternhaus, Kitas, Schulen und Kommunen kommt allen Gesundheitsberufen bei der Förderung der Gesundheitskompetenz ein besonderer Stellenwert zu. Deshalb kommt es entscheidend darauf an, die professionelle Gesundheitskompetenz aller im Gesundheitswesen Tätigen weiter zu stärken. Das gilt insbesondere auch für ihre Kommunikationskompetenz. Gerade die Förderung dieser Kommunikationskompetenz wurde in den vergangenen Jahren auf verschiedenen Ebenen vorangebracht. Besonders zu betonen sind dabei die umfassenden Aktivitäten zur Entwicklung von Mustercurricula in Medizinstudium und Pflegeausbildung ebenso wie zur Stärkung kultursensibler und sprachlich vielfältiger medizinischer Versorgungskonzepte. Fortbildungsangebote zur Förderung der Kommunikationskompetenz existieren für nahezu alle Gesundheitsfachberufe und zielen teilweise auch auf die interprofessionelle Zusammenarbeit. Fortbildungen dieser Art und deren Inanspruchnahme sollten weiter gefördert werden.

Die Partner der Allianz unterstützen verschiedene Maßnahmen, um die professionelle Gesundheitskompetenz aller im Gesundheitswesen Tätigen voranzubringen. Das gilt insbesondere für die Aus-, Fort- und Weiterbildung.

Die Partner der Allianz fördern die patientenzentrierte Kommunikation, Erklärung und Vermittlung von Informationen und wirken darauf hin, sie langfristig in den Versorgungsalltag des ambulanten und stationären Bereichs zu integrieren.

Sie stärken die interprofessionelle Kommunikation zwischen den Angehörigen verschiedener Gesundheitsberufe und tragen dazu bei, Barrieren an Schnittstellen zwischen den verschiedenen Berufsfeldern abzubauen.

Weitere Informationen zur Allianz für Gesundheitskompetenz finden sich auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums sowie in der „Roadmap Gesundheitskompetenz 2024“.

 

 

 

 

 

 

Eine hohe Gesundheitskompetenz hat positiven Einfluss sowohl auf die Gesundheit der Bevölkerung als auch auf das Versorgungssystem; sie ist eine wichtige Voraussetzung, damit Menschen beispielsweise informierte Entscheidungen treffen oder sich gesundheitsförderlich verhalten . Wichtig ist auch, dass zuverlässige Gesundheitsinformationen gefunden, verstanden, beurteilt und angewendet werden und zuverlässige Informationen von Fake News unterschieden werden können. Dies alles hilft Menschen, sich besser im Gesundheitswesen zurechtzufinden.

Diese Kompetenz wird in einer Welt der täglich wachsenden digitalen Informationsdichte immer wichtiger, aber zugleich auch immer anspruchsvoller. Deshalb hat das BMG bereits im Jahr 2017 zusammen mit den Spitzen der Selbstverwaltung des deutschen Gesundheitswesens die „Allianz für Gesundheitskompetenz“ ins Leben gerufen. Das gemeinsame Ziel: Die Gesundheitskompetenz in der Bevölkerung in Deutschland zu stärken und weiter zu fördern. Der SHV engagiert sich in dieser Runde, um das Thema auch im Heilmittelbereich zu repräsentieren.

Was bedeutet Gesundheitskompetenz?

„Gesundheitskompetenz ist die Fähigkeit, gesundheitsrelevante Informationen suchen, finden, auf ihre Qualität hin beurteilen und für die eigene Situation anwenden zu können. Sie ist damit ein Schlüssel für Gesundheit und eine grundlegende Voraussetzung für einen gesunden Lebensstil und ein hohes Maß an Lebensqualität. Sie ist zudem von zentraler Bedeutung, damit sich Bürgerinnen und Bürger im Gesundheitswesen zurechtfinden können und wissen, wo und wie sie sowohl Angebote der Prävention und Gesundheitsförderung als auch schnelle und professionelle Hilfe im Krankheitsfall finden können.“ Auf diese Definition hat sich die Allianz für Gesundheitskompetenz verständigt und sie zur Basis ihrer Arbeit gemacht.

Gesundheitskompetenz ist eine Voraussetzung für selbstbestimmte informierte gesundheitsbezogene Entscheidungen und befähigt Patientinnen und Patienten, die eigene Behandlung und Versorgung aktiv mitzugestalten. Gesundheitskompetenz ist ein wichtiger Baustein für die Stärkung der Patientensicherheit. Sie zu steigern, zählt deshalb zu den Zielen des Nationalen Gesundheitsziels Patientensicherheit und des Globalen Aktionsplans Patientensicherheit der WHO. 

Was ist die Allianz für Gesundheitskompetenz?

Die Allianz für Gesundheitskompetenz ist eine Initiative und wurde im Jahr 2017 durch das BMG und die Spitzenorganisationen des Gesundheitswesens ins Leben gerufen. Sie verfolgt das Ziel, die Gesundheitskompetenz in Deutschland zu stärken und weiter zu fördern.

Das gemeinsame Engagement der Allianz beruht auf Kooperation und Koordination. Die Partner erarbeiten für ihre jeweiligen Zuständigkeits- und Regelungsbereiche Empfehlungen oder Maßnahmen und setzen diese eigenverantwortlich um.

Mit ihrer Arbeit hat die Allianz wesentlich dazu beigetragen, das Bewusstsein für die Bedeutung von Gesundheitskompetenz im gesamten Gesundheitswesen zu stärken. Regelmäßig tauscht sich der Steuerungskreis über neue Projekte und Entwicklungen aus und diskutiert strategische Ziele und Schritte zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in Deutschland.

In der Allianz für Gesundheitskompetenz sind die folgenden Organisationen beteiligt:

  • Bundesministerium für Gesundheit
  • Gesundheitsministerkonferenz der Länder
  • der Patientenbeauftragten sowie der Bevollmächtigten der Bundesregierung für Pflege
  • ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e. V.
  • Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung, chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen (BAG SELBSTHILFE e.V.)
  • Bundesärztekammer (BÄK)
  • Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK)
  • Bundeszahnärztekammer (BZÄK)
  • Deutsche Krankenhausgesellschaft e. V. (DKG)
  • Deutscher Pflegerat e. V. (DPR)
  • Gemeinsamer Bundesausschuss (G-BA)
  • Spitzenverband Bund der Krankenkassen (GKV-SV)
  • Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV)
  • Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV)
  • Spitzenverband der Heilmittelverbände e. V. (SHV)
  • Verband der Privaten Krankenversicherung e. V. (PKV)
  • Verbraucherzentrale Bundesverband e. V. (vzbv)
  • Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG, vormals BZgA
  • Robert Koch-Institut
  • Dr. Doris Schaeffer (als Einzelsachverständige und Initiatorin des Nationalen Aktionsplans)
  • Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP).

Weitere Informationen zur Allianz für Gesundheitskompetenz finden sich auf der Internetseite des Bundesgesundheitsministeriums.

 

 

 

Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) hat nun einen Sitz im Beirat der Gematik. Dem Beirat gehören Vertreter der Länder, der Patientinnen und Patienten, der Industrie, der Wissenschaft und weiteren Berufsgruppen im Gesundheitswesen an. Zudem sind je ein Vertreter der Bundesbeauftragten für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI), des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) im Gremium vertreten.

Die Gematik verantwortet die Umsetzung der Telematikinfrastruktur (TI) und damit die zentrale Plattform für die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Als Nationale Agentur für Digitale Medizin entwickelt die Gematik Rahmenbedingungen für sichere und nutzerfreundliche Dienste, Komponenten und Anwendungen. Zentrale Innovationen sind die elektronische Patientenakte und das elektronische Rezept (E-Rezept). Für Heilmittelleistungen hat der Gesetzgeber die Einführung der elektronischen Heilmittelverordnung ab 2027 geplant.

Ein SHV-Sitz im Beirat der Gematik ermöglicht den Berufsgruppen eine Beteiligung an Entwicklungsprozessen, Mitsprache- und Gestaltungsmöglichkeiten in Fragen zur Digitalisierung im Heilmittelbereich.

 „Es ist gut, dass die Heilmittelberufe nun in der Gematik mit einem offiziellen Sitz im Beirat vertreten sind. So haben wir Anteil an den neuesten Entwicklungen und setzen uns in der Gematik auf direktem Weg für die Belange der Heilmittelerbringer ein“, bewertet Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des Spitzenverbands der Heilmittelverbände, die Mitgliedschaft.

Was kann der Koalitionsvertrag? Wie gut passen die Forderungen des SHV und die erklärten Absichten der neuen Bundesregierung zusammen? Um Fragen wie diese ging es bei der Podiumsdiskussion SHV konkret, die auf der therapie Leipzig inzwischen zum festen Programm der SHV-Aktivitäten zählt. Getreu dem Motto: Sie fragen – wir antworten!

Nach einer kurzen Einleitung des Vorsitzenden des Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV), Andreas Pfeiffer, startete die Moderatorin und Journalistin Sabine Rieser direkt in das Programm, dessen kompakter, fokussierter Ablauf das berufspolitische Format des SHV wesentlich auszeichnet.

Aufhängerthema der folgenden Impulse, in denen die Vorstände der SHV-Mitgliedsverbände die aktuellen Themen und Herausforderungen der Heilmittelberufe sondierten und bewerteten, war der mit Spannung erwartete und seit kurzem vorliegende Koalitionsvertrag. Die zentrale Frage: Welche der Forderungen an die Politik, die der SHV auf dem TherapieGipfel im November vergangenen Jahres im dort präsentierten Positionspapier „Versorgung neu denken“ vorgestellt hat, werden im Vertrag aufgegriffen und was dürfen wir in puncto Umsetzung erwarten?

Erwartungsvoller Optimismus – Die Politik muss jetzt liefern

Reform der Berufsgesetzte, Bürokratieabbau, Digitalisierung, die Erhöhung der Attraktivität der Gesundheitsberufe oder die eigenständige Heilkundeausübung: Zu diesen Herausforderungen und den von den Verbänden geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit finden sich Passagen im Koalitionsvertrag. In den Impulsstatements der SHV-Vorstände, die sich auf jeweils einzelne dieser Punkte bezogen, wurde deshalb allgemein positiv hervorgehoben, dass die Gesundheitsberufe und ihre Anliegen sichtbarer werden und sich Lösungsansätze zeigen, die den Forderungen des SHV oft nachkommen – wenn auch nicht immer mit klaren, konkreten Handlungsplänen unterlegt.

So bleibt beispielsweise offen, wie es gelingen soll, die Forschung in den Heilmittelberufen auszuweiten. Dies hat höchste Dringlichkeit, da infolge des Fachkräftemangels immer weniger Therapeut*innen immer mehr Verantwortung übernehmen und dafür mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet werden müssen. Überbürokratisierung und Fachkräftemangel gefährden zudem schon jetzt die Stellung der Einzelpraxen als Stütze der Patient*innenversorgung. Ähnlich sieht es bei der Reform der Berufsgesetze aus. Wie wird ein neues Berufsgesetz ohne Vollakademisierung aussehen, das auch den grundständig ausgebildeten Therapeut*innen den systematischen Erwerb der so dringend benötigten Kompetenzen ermöglicht? Hier stellt sich die Frage nach der konkreten Ausgestaltung besonders vehement.

Dagegen wurde der Verweis auf die eigenständige Heilkundeausübung im Koalitionsvertrag als Vorlage für den Direktzugang gelesen, dessen Einführung zu den im Positionspapier genannten Forderungen gehört, die der SHV im Vorfeld der Wahl über verschiedene bundesweite Aktionen in die Koalitionsverhandlungen eingebracht hat. Nicht weniger groß sind die Erwartungen an die Digitalisierung, die im gesamten Koalitionsvertrag breiten Raum einnimmt und von der erwartet wird, dass sie für die Heilmittelerbringer*innen eine praxisnahe und kostenneutrale Erleichterung bringt, auch was den Austausch mit den Versicherungsträgern und die mobile Dokumentation betrifft.

Dementsprechend fanden die Podiumsteilnehmer*innen bei allem Optimismus auch eindringliche Worte in Richtung Politik. Die im Koalitionsvertrag angelegten Versprechen und Willensbekundungen müssten jetzt in die Umsetzung gehen. Den Worten müssen Taten folgen, bevor ein abschließendes Urteil über den tatsächlichen Wert der verbrieften Punkte gefällt werden kann. Soll heißen, die Politik muss beweisen, wie ernst sie es damit meint. Bei aller Zuversicht, zu der die erwähnten Punkte überwiegend durchaus Anlass bieten, liegt hier die eigentliche Hypothek. Der Ball, darin waren sich alle einig, liegt jetzt im Feld der Politik.

Dass sich die berufspolitische Arbeit der Verbände darauf nicht ausruhen wird, machte das Schlusswort klar, in dem noch einmal gemeinschaftlich bekräftigt wurde, dass man sich weiterhin konstruktiv einmischen wird. Dies geschieht beispielsweise im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Treffen mit der KBV, auf denen Themen wie die Bearbeitung von Abrechnungsfehlern nicht nur diskutiert, sondern in zeitnahe Abhilfen überführt werden.

 

Am 25. März 2025 gründeten alle 17 maßgeblichen Heilmittelverbände in Berlin die Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im G-BA (IG Heilmittel), um ihre gemeinsame Forderung nach einer stimmberechtigten Vertretung der Heilmittelerbringer*innen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu forcieren. Manuela Pintarelli-Rauschenbach, Verband für Physiotherapie (VPT) und Andreas Pfeiffer, Deutscher Verband Ergotherapie (DVE), wurden zu Sprecherin und Sprecher gewählt.

 

Unter folgendem Link können Sie die komplette Pressemitteilung lesen:

20250331_09.00 Uhr_PM_Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im G-BA in Berlin gegründet

 

 

Vom 8. bis 10. Mai 2025 gibt es einen Gemeinschaftsstand der Mitgliedsverbände des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) auf der Branchenmesse therapie Leipzig. Dort stehen allen Interessierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der SHV-Mitgliedsverbände für Fragen und den persönlichen Austausch zur Verfügung. Wir freuen uns auf den Dialog mit interessierten Kolleginnen und Kollegen und laden alle herzlich ein, am Aktionsstand der SHV-Verbände (Halle 1, Stand H38) vorbeizuschauen.

SHV konkret – das berufspolitische Format für alle Interessierten

Auch in diesem Jahr findet am Freitag, 9. Mai 2025, von 13:00 bis 13:45 Uhr das berufspolitische Dialogformat „SHV konkret“ statt. Dabei stehen die Vorsitzenden der Mitgliedsverbände des SHV den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort zu berufspolitischen Fragen der Branche. Im Fokus des SHV konkret stehen der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und damit die berufspolitischen Perspektiven für die neue Legislaturperiode. Gerade bei den Themen Modernisierung der Berufsgesetze, Bürokratieabbau, Direktzugang sowie Digitalisierung gibt es politischen Handlungsbedarf.

Die Veranstaltung findet im Congresscenter auf der Mehrzweckfläche 3 der Messe statt. Die Messeeintrittskarte berechtigt zum Besuch dieser Veranstaltung. Die Teilnahme erfordert keine Anmeldung!

Weitere Informationen rund um die therapie Leipzig 2025 finden Interessierte unter www.therapie-leipzig.de.

 

Die Politik muss handeln und die Rahmenbedingungen der Therapieberufe verbessern, denn die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung aller Bürger mit Heilmitteln kann schon jetzt nicht mehr garantiert werden. Um dieses und weitere Themen in das Bewusstsein der Politik zu bringen, hat der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) im Vorfeld der Bundestagswahl eine breitangelegte Aktion durchgeführt, bei der Praxisinhaber der Mitgliedsverbände aktiv mit ihren Wahlkreisabgeordneten und -kandidaten in die Diskussion getreten sind.

Die Fachkräfteanalyse der Bundesanstalt für Arbeit belegt: Die Heilmittelerbringer zählen zu den Engpassberufen und der Fachkräftemangel in der Branche gefährdet die bundesweite Patientenversorgung. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Therapieberufe attraktiver werden. Nur durch bessere Arbeitsbedingungen, wie eine angemessene Vergütung, mehr Autonomie in der Therapiegestaltung und weniger Bürokratie, können wieder mehr junge Menschen für die Heilmittelberufe begeistert werden.

Genau hier ist die Politik gefragt. Mit der Aktion des SHV im Vorfeld der Bundestagswahl sensibilisierten Berufsangehörige Politiker für die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Versorgungssituation sowie die dringend notwendige Novellierung der Berufsgesetze. Die Verbandsvertreter konnten die Positionen und Problemfelder in zahlreichen Gesprächen in ganz Deutschland vorbringen. Die Reaktionen der Gesprächspartner aus der Politik waren konstruktiv und verständnisvoll. Auch, wenn naturgemäß wenig konkrete Versprechungen gemacht werden konnten, bekamen die Heilmittelerbringer parteiübergreifend Zuspruch für ihre Themen und den erforderlichen Veränderungsbedarf. Damit ist die SHV-Winteraktion bereits jetzt ein Erfolg.

Konkrete Forderungen stellen die SHV-Mitglieder unter anderem zu folgenden Problemfeldern:

  • Fachkräftemangel
  • Novellierung der Berufsgesetze für alle Heilmittelbereiche
  • Bürokratieabbau
  • Mitbestimmungs- und Mitspracherechte der Heilmittelerbringer im G-BA

Nun nutzt der SHV das Momentum. Vertreter des SHV gehen jetzt weiter auf relevante politische Akteure zu und bringen die Herausforderungen der Heilmittelerbringer in der politischen Diskussion ein.