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Was kann der Koalitionsvertrag? Wie gut passen die Forderungen des SHV und die erklärten Absichten der neuen Bundesregierung zusammen? Um Fragen wie diese ging es bei der Podiumsdiskussion SHV konkret, die auf der therapie Leipzig inzwischen zum festen Programm der SHV-Aktivitäten zählt. Getreu dem Motto: Sie fragen – wir antworten!

Nach einer kurzen Einleitung des Vorsitzenden des Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV), Andreas Pfeiffer, startete die Moderatorin und Journalistin Sabine Rieser direkt in das Programm, dessen kompakter, fokussierter Ablauf das berufspolitische Format des SHV wesentlich auszeichnet.

Aufhängerthema der folgenden Impulse, in denen die Vorstände der SHV-Mitgliedsverbände die aktuellen Themen und Herausforderungen der Heilmittelberufe sondierten und bewerteten, war der mit Spannung erwartete und seit kurzem vorliegende Koalitionsvertrag. Die zentrale Frage: Welche der Forderungen an die Politik, die der SHV auf dem TherapieGipfel im November vergangenen Jahres im dort präsentierten Positionspapier „Versorgung neu denken“ vorgestellt hat, werden im Vertrag aufgegriffen und was dürfen wir in puncto Umsetzung erwarten?

Erwartungsvoller Optimismus – Die Politik muss jetzt liefern

Reform der Berufsgesetzte, Bürokratieabbau, Digitalisierung, die Erhöhung der Attraktivität der Gesundheitsberufe oder die eigenständige Heilkundeausübung: Zu diesen Herausforderungen und den von den Verbänden geforderten Maßnahmen zur Verbesserung der Versorgungssicherheit finden sich Passagen im Koalitionsvertrag. In den Impulsstatements der SHV-Vorstände, die sich auf jeweils einzelne dieser Punkte bezogen, wurde deshalb allgemein positiv hervorgehoben, dass die Gesundheitsberufe und ihre Anliegen sichtbarer werden und sich Lösungsansätze zeigen, die den Forderungen des SHV oft nachkommen – wenn auch nicht immer mit klaren, konkreten Handlungsplänen unterlegt.

So bleibt beispielsweise offen, wie es gelingen soll, die Forschung in den Heilmittelberufen auszuweiten. Dies hat höchste Dringlichkeit, da infolge des Fachkräftemangels immer weniger Therapeut*innen immer mehr Verantwortung übernehmen und dafür mit entsprechenden Kompetenzen ausgestattet werden müssen. Überbürokratisierung und Fachkräftemangel gefährden zudem schon jetzt die Stellung der Einzelpraxen als Stütze der Patient*innenversorgung. Ähnlich sieht es bei der Reform der Berufsgesetze aus. Wie wird ein neues Berufsgesetz ohne Vollakademisierung aussehen, das auch den grundständig ausgebildeten Therapeut*innen den systematischen Erwerb der so dringend benötigten Kompetenzen ermöglicht? Hier stellt sich die Frage nach der konkreten Ausgestaltung besonders vehement.

Dagegen wurde der Verweis auf die eigenständige Heilkundeausübung im Koalitionsvertrag als Vorlage für den Direktzugang gelesen, dessen Einführung zu den im Positionspapier genannten Forderungen gehört, die der SHV im Vorfeld der Wahl über verschiedene bundesweite Aktionen in die Koalitionsverhandlungen eingebracht hat. Nicht weniger groß sind die Erwartungen an die Digitalisierung, die im gesamten Koalitionsvertrag breiten Raum einnimmt und von der erwartet wird, dass sie für die Heilmittelerbringer*innen eine praxisnahe und kostenneutrale Erleichterung bringt, auch was den Austausch mit den Versicherungsträgern und die mobile Dokumentation betrifft.

Dementsprechend fanden die Podiumsteilnehmer*innen bei allem Optimismus auch eindringliche Worte in Richtung Politik. Die im Koalitionsvertrag angelegten Versprechen und Willensbekundungen müssten jetzt in die Umsetzung gehen. Den Worten müssen Taten folgen, bevor ein abschließendes Urteil über den tatsächlichen Wert der verbrieften Punkte gefällt werden kann. Soll heißen, die Politik muss beweisen, wie ernst sie es damit meint. Bei aller Zuversicht, zu der die erwähnten Punkte überwiegend durchaus Anlass bieten, liegt hier die eigentliche Hypothek. Der Ball, darin waren sich alle einig, liegt jetzt im Feld der Politik.

Dass sich die berufspolitische Arbeit der Verbände darauf nicht ausruhen wird, machte das Schlusswort klar, in dem noch einmal gemeinschaftlich bekräftigt wurde, dass man sich weiterhin konstruktiv einmischen wird. Dies geschieht beispielsweise im Rahmen der regelmäßig stattfindenden Treffen mit der KBV, auf denen Themen wie die Bearbeitung von Abrechnungsfehlern nicht nur diskutiert, sondern in zeitnahe Abhilfen überführt werden.

 

Barmer-Heilmittelreport 2024 weitgehend bestätigt. Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) als zuständige Aufsichtsbehörde hat sich mit dem Report intensiv befasst und in zentralen Punkten Beanstandungen gegenüber der Barmer geäußert. Damit wird deutlich: Die Einwände des SHV waren berechtigt.

Im Oktober 2024 hatte der SHV offiziell Beschwerde beim Bundesamt für Soziale Sicherung eingereicht und auf irreführende Darstellungen im Heilmittelreport der BARMER hingewiesen. Nun hat das BAS bestätigt, dass es inhaltlich viele der vom SHV vorgetragenen Kritikpunkte teilt, auch wenn kein formaler Rechtsverstoß festgestellt werden konnte.

 

Seit der Fusion mit der GEK im Jahr 2010 veröffentlicht die BARMER einen jährlichen Bericht über die Versorgung der Versicherten mit Hilfs- und Heilmitteln. In den letzten Jahren hat sich der Schwerpunkt des Berichts sehr einseitig in Richtung einer politischen Agenda verschoben, die schwerpunktmäßig die Ausgabensteigerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung darstellt. Dabei häuften sich zuletzt offensichtliche und bewusste Fehldarstellungen, die ein ebenso verzerrtes wie schlechtes Bild auf die Heilmittelbranche – insbesondere auf die Inhaber ambulanter Heilmittelpraxen – werfen.

 

In ihrem aktuellen Heilmittelreport kritisiert die Barmer beispielsweise die Gehaltsentwicklungen angestellter Physiotherapeuten im ambulanten Bereich. Diese seien laut Barmer deutlich weniger stark gestiegen als die Umsatzsteigerungen in den Praxen. Der Absicht des Gesetzgebers, durch das Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) und den daraus resultierenden Gehaltserhöhungen dem Fachkräftemangel zu begegnen, sei laut Report nicht nachgekommen worden. Vielmehr hätten die Gesetzesänderungen im Heilmittelbereich zu einem massiven Kostenanstieg in der Gesetzlichen Krankenversicherung geführt, jedoch zentrale Ziele verfehlt. 

 

Diese Behauptungen hatte der SHV deutlich zurückgewiesen und die von der Barmer verwendete Datengrundlage kritisiert. Auch das BAS beanstandet, dass die für die Bewertung der Gehaltsentwicklung relevanten Zahlen der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) im Report gänzlich fehlen. Dies stelle einen „Mangel an der Richtigkeit der Information“ dar.

 

Auch die Einschätzung, dass nicht-therapeutische Angestellte deutlich höhere Gehaltszuwächse erhalten hätten und dies die Unterschiede zum Entgeltatlas erkläre, wird vom BAS als „eher abwegig“ bewertet. Diese Aussage hatte der Autor des Barmer-Heilmittelreports im Rahmen eines Interviews getätigt.

 

Die weitere Kritik des SHV, dass die Barmer Vergütungssteigerungen mit Umsatzsteigerungen gleichsetzt, ohne andere Kostenfaktoren wie Raum- und Sachkosten zu berücksichtigen, hält das BAS „nicht für unbegründet“.

 

„Die intensive Auseinandersetzung des BAS mit dem Barmer-Heilmittelreport zeigt, dass unsere Kritik fundiert und gerechtfertigt war“, erklärt Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des SHV. „Es ist ein wichtiges Signal für unsere Branche, dass Verzerrungen und Einseitigkeiten in öffentlichen Gesundheitsberichten nicht unwidersprochen bleiben.“

 

Auf Basis der Beanstandungen des BAS hat die Barmer den Heilmittelreport 2024 überarbeitet und eine aktualisierte Version veröffentlicht. Zudem hat die Barmer angekündigt, im laufenden Jahr keine Fortsetzung der Gehaltsanalyse im Heilmittelreport vorzunehmen. Für mögliche zukünftige Veröffentlichungen wurde eine Vorab-Abstimmung mit dem BAS vereinbart.

 

 

Zum 1. April 2025 ist der Bundesverband für Podologie e.V. neues Mitglied im Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV). Damit besteht der SHV nun aus sieben Mitgliedsverbänden aus den Bereichen Ergotherapie, Physiotherapie, der Sprachtherapie und Logopädie und jetzt auch der Podologie.

Der 1948 gegründete Bundesverband für Podologie e.V. vertritt als Berufsverband die Interessen von Podologinnen und Podologen bundesweit. Seinem Antrag auf Mitgliedschaft im SHV hat die außerordentliche Delegiertenversammlung des Spitzenverbands einstimmig zugestimmt.

„Wir freuen uns, mit dem Bundesverband für Podologie e.V. nun auch diesen Heilmittelbereich zu vertreten,“ betont Andreas Pfeiffer, Vorsitzender des Spitzenverbands der Heilmittelverbände. „Je mehr Heilmittelbereiche gemeinsam auftreten, desto größer ist unser berufspolitisches Gewicht.“

„Durch unsere Mitgliedschaft im SHV möchten wir zu einer weiteren Stärkung der podologischen sowie der heilmittelübergreifenden berufspolitischen Interessenvertretung beitragen,“ so Jeannette Polster, die 1. Vorsitzende des Bundesverbandes für Podologie e.V. „Heilmittel sind ein essenzieller und für Patientinnen und Patienten unverzichtbarer Teil der Gesundheitsversorgung. Gemeinsam mit den anderen Verbänden im SHV möchten wir uns für die dringend notwendige Reform der Berufsgesetze, die gleichberechtigte Mitbestimmung der Heilmittelerbringer im G-BA sowie eine Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einsetzen.“

Alle Informationen rund um den SHV und seine Mitgliedsverbände finden Interessierte unter https://www.shv-heilmittelverbaende.de/.

Am 25. März 2025 gründeten alle 17 maßgeblichen Heilmittelverbände in Berlin die Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im G-BA (IG Heilmittel), um ihre gemeinsame Forderung nach einer stimmberechtigten Vertretung der Heilmittelerbringer*innen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zu forcieren. Manuela Pintarelli-Rauschenbach, Verband für Physiotherapie (VPT) und Andreas Pfeiffer, Deutscher Verband Ergotherapie (DVE), wurden zu Sprecherin und Sprecher gewählt.

 

Unter folgendem Link können Sie die komplette Pressemitteilung lesen:

20250331_09.00 Uhr_PM_Interessengemeinschaft Heilmittelerbringer im G-BA in Berlin gegründet

 

 

Vom 8. bis 10. Mai 2025 gibt es einen Gemeinschaftsstand der Mitgliedsverbände des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) auf der Branchenmesse therapie Leipzig. Dort stehen allen Interessierten Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner der SHV-Mitgliedsverbände für Fragen und den persönlichen Austausch zur Verfügung. Wir freuen uns auf den Dialog mit interessierten Kolleginnen und Kollegen und laden alle herzlich ein, am Aktionsstand der SHV-Verbände (Halle 1, Stand H38) vorbeizuschauen.

SHV konkret – das berufspolitische Format für alle Interessierten

Auch in diesem Jahr findet am Freitag, 9. Mai 2025, von 13:00 bis 13:45 Uhr das berufspolitische Dialogformat „SHV konkret“ statt. Dabei stehen die Vorsitzenden der Mitgliedsverbände des SHV den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Rede und Antwort zu berufspolitischen Fragen der Branche. Im Fokus des SHV konkret stehen der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und damit die berufspolitischen Perspektiven für die neue Legislaturperiode. Gerade bei den Themen Modernisierung der Berufsgesetze, Bürokratieabbau, Direktzugang sowie Digitalisierung gibt es politischen Handlungsbedarf.

Die Veranstaltung findet im Congresscenter auf der Mehrzweckfläche 3 der Messe statt. Die Messeeintrittskarte berechtigt zum Besuch dieser Veranstaltung. Die Teilnahme erfordert keine Anmeldung!

Weitere Informationen rund um die therapie Leipzig 2025 finden Interessierte unter www.therapie-leipzig.de.

 

Die Politik muss handeln und die Rahmenbedingungen der Therapieberufe verbessern, denn die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung aller Bürger mit Heilmitteln kann schon jetzt nicht mehr garantiert werden. Um dieses und weitere Themen in das Bewusstsein der Politik zu bringen, hat der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) im Vorfeld der Bundestagswahl eine breitangelegte Aktion durchgeführt, bei der Praxisinhaber der Mitgliedsverbände aktiv mit ihren Wahlkreisabgeordneten und -kandidaten in die Diskussion getreten sind.

Die Fachkräfteanalyse der Bundesanstalt für Arbeit belegt: Die Heilmittelerbringer zählen zu den Engpassberufen und der Fachkräftemangel in der Branche gefährdet die bundesweite Patientenversorgung. Um dem entgegenzuwirken, müssen die Therapieberufe attraktiver werden. Nur durch bessere Arbeitsbedingungen, wie eine angemessene Vergütung, mehr Autonomie in der Therapiegestaltung und weniger Bürokratie, können wieder mehr junge Menschen für die Heilmittelberufe begeistert werden.

Genau hier ist die Politik gefragt. Mit der Aktion des SHV im Vorfeld der Bundestagswahl sensibilisierten Berufsangehörige Politiker für die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf die Versorgungssituation sowie die dringend notwendige Novellierung der Berufsgesetze. Die Verbandsvertreter konnten die Positionen und Problemfelder in zahlreichen Gesprächen in ganz Deutschland vorbringen. Die Reaktionen der Gesprächspartner aus der Politik waren konstruktiv und verständnisvoll. Auch, wenn naturgemäß wenig konkrete Versprechungen gemacht werden konnten, bekamen die Heilmittelerbringer parteiübergreifend Zuspruch für ihre Themen und den erforderlichen Veränderungsbedarf. Damit ist die SHV-Winteraktion bereits jetzt ein Erfolg.

Konkrete Forderungen stellen die SHV-Mitglieder unter anderem zu folgenden Problemfeldern:

  • Fachkräftemangel
  • Novellierung der Berufsgesetze für alle Heilmittelbereiche
  • Bürokratieabbau
  • Mitbestimmungs- und Mitspracherechte der Heilmittelerbringer im G-BA

Nun nutzt der SHV das Momentum. Vertreter des SHV gehen jetzt weiter auf relevante politische Akteure zu und bringen die Herausforderungen der Heilmittelerbringer in der politischen Diskussion ein.

In einem Treffen zu Beginn des Jahres haben sich alle 17 maßgeblichen Heilmittelverbände auf eine gemeinsame Forderung nach einer stimmberechtigten Vertretung der Heilmittelerbringer*innen im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) verständigt.

Diese Forderung wird im nächsten Schritt an die politischen Entscheider herangetragen. Die maßgeblichen Verbände gemäß § 125 SGB V stehen insgesamt für nahezu 400.000 Therapeut*innen aus den Bereichen Ergotherapie, Ernährungstherapie, Logopädie, Atem-, Sprech- und Stimmlehre, Physiotherapie und Podologie. Sie übernehmen in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten, Hebammen und der Pflege wichtige Aufgaben im Gesundheitswesen. Sie therapieren Menschen jeden Alters und sorgen für Teilhabe und mehr Lebensqualität, verhindern Krankheit und Pflegebedürftigkeit, arbeiten präventiv und vermitteln notwendige Gesundheitskompetenzen. Bislang gibt es jedoch für diese Berufsgruppen weder einen Sitz im G-BA noch Antrags und Mitberatungsrecht bei Richtlinien und Beschlüssen, die sie selbst betreffen. Deshalb fordern die maßgeblichen Verbände der Heilmittelerbringer*innen eine angemessene Beteiligung im G-BA. Die genannten Therapeut*innen müssen in den für sie relevanten Aufgabenbereichen eine stimmberechtigte Vertretung haben und ein Antrags- sowie Mitentscheidungsrecht bei Richtlinien und Beschlüssen erhalten. Heilmittel sind ein wesentlicher Bestandteil der Gesundheitsversorgung und gewinnen in einer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung. Dennoch entscheiden aktuell ausschließlich Ärztinnen und Ärzte, Krankenkassen und Krankenhausgesellschaften über die Versorgung mit Heilmitteln – ein überholtes Modell, das der Grundidee von interprofessioneller Versorgung widerspricht.

  • Bundesverband für Ergotherapeut:innen in Deutschland (BED e.V.) info@bed-ev.de www.bed-ev.de · Deutscher Verband Ergotherapie e.V. (DVE e.V.) info@dve.info www.dve.info · Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e.V. ifk@ifk.de www.ifk.de · Physio Deutschland – Deutscher Verband für Physiotherapie e.V. info@physio-deutschland.de www.physio-deutschland.de · VDB-Physiotherapieverband e.V. bv@vdb-physio.de www.vdb-physio.de · Verband für Physiotherapie – Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe (VPT) e.V. info@vpt.de www.vpt.de · Bundesverband für Podologie e.V. service@bv-fuer-podologie.de www.bv-fuer-podologie.de · Deutscher Verband für Podologie e.V. info@podo-deutschland.de www.podo-deutschland.de · Verband Deutscher Podologen (VDP) e.V. info@verband-deutscher-podologen.de www.verband-deutscher-podologen.de · Deutscher Bundesverband der Atem-, Sprech- und Stimmlehrer/innen (dba) info@dba-ev.de www.dba-ev.de · Deutscher Bundesverband für Logopädie e.V. (dbl e.V.) info@dbl-ev.de www.dbl-ev.de · Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie e.V. (dbs) info@dbs-ev.de www.dbs-ev.de · LOGO Deutschland e.V. Selbstständige in der Logopädie (LD) info@logo-deutschland.de www.logo-deutschland.de · BerufsVerband Oecotrophologie e.V. (VDOE) vdoe@vdoe.de www.vdoe.de · QUETHEB – Deutsche Gesellschaft der qualifizierten Ernährungstherapeuten und Ernährungsberater e.V. info@quetheb.de www.quetheb.de · Verband der Diätassistenten – Deutscher Bundesverband e.V. (VDD) vdd@vdd.de www.vdd.de · Verband für Ernährung und Diätetik (VFED e.V.) info@vfed.de www.vfed.de

Für eine bedarfsgerechte Patient*innenversorgung ist es unerlässlich, die Kompetenz und die Fachexpertise der Therapeut*innen zu nutzen und adäquate Beteiligungsmöglichkeiten im G-BA strukturell zu verankern. Die maßgeblichen Heilmittelverbände fordern daher von der neuen Bundesregierung eine sofortige Reform, die eine faire und gleichberechtigte Mitbestimmung der maßgeblichen Heilmittelverbände im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) sicherstellt und eine angemessene Unterstützung für entstehende Aufwände regelt.

Nach den Bundestagswahlen ist vor den Koalitionsverhandlungen- und so fand am 27. Februar 2025 ein Gespräch mit Katrin Staffler, stellvertretende Vorsitzende der CSU im Bundestag und Fachpolitische Sprecherin für Innovation, Bildung und Forschung der CSU im Bundestag im Therapiezentrum Wexelpunkt, Fürstenfeldbruck statt. Wir konnten unsere Forderungen gut darstellen und hatten einen positiven Austausch. Als fachpolitischer Sprecherin für Innovation, Bildung und Forschung der CSU im Bundestag ist Frau Staffler das Potenzial akademischer Berufe bewusst. So berichtete sie, dass häufig eine Attraktivitätssteigerung durch die Schaffung akademischer Ausbildungswege zu sehen sei. Auch die Einführung der physiotherapeutischen Diagnostik im Leistungskatalog und der Direktzugang wurden von Frau Staffler als logische Schritte resümiert, da bereits heute eine fundierte und präzise Befundung stattfände.“

Gut vorbereitet war MdB Frank Schwabe (SPD) beim Gespräch mit dem stellvertretenden IFK-Vorstandsvorsitzenden Jan Neuer in dessen Recklinghäuser Praxis. Bereits seit 2005 hält Schwabe ein Bundestagsmandat und konnte daher mit Informationen seiner Fraktion aufwarten. Das Thema Novellierung der Berufsgesetze der Heilmittelerbringer, aber auch die Diskussion um mehr Berufsautonomie, respektive den Direktzugang, werde die SPD in der nächsten Legislaturperiode weiterverfolgen, berichtete Schwabe.

Wichtig war ihm zu betonen, dass die ambulante Versorgung langfristig gesichert sein muss. Daher sei der Fachkräftemangel eines der wichtigsten Themen, die es zu bearbeiten gilt. Die Vergütung für Therapeuten sowie eine mögliche Ausbildungsvergütung seien Stellschrauben, die hier gedreht werden können. Jedoch sei die Frage der Finanzierung beider Maßnahmen dringlich und nicht abschließend geklärt. Es gelte daher, praktikable Lösungen zu erarbeiten.

„Mit der SHV-Aktion möchten wir Aufmerksamkeit für die Lage der Heilmittelerbringer erzeugen und politische Entscheider informieren“, sagt Neuer. „Das Gespräch mit Herrn Schwabe war eine gute Gelegenheit, um auf die Herausforderungen unserer Branche hinzuweisen.“

  1. IFK-Vorstandsmitglied Jan Neuer mit MdB Frank Schwabe (SPD)

 

Der Spitzenverband der Heilmittelerbringer lässt nicht locker: In einer breit angelegten Aktion treffen sich Akteure der Branche mit den Bundestagskandidaten der Parteien, um über die nötigen Schritte auf dem Weg zu einer umfänglichen Gesundheitsversorgung zu sprechen.

In den letzten Zügen des Wahlkampfs begrüßte IFK-Geschäftsführer Dr. Björn Pfadenhauer den Bochumer Bundestagsabgeordneten Max Lucks (Bündnis 90/Die Grünen) in der IFK-Geschäftsstelle auf dem Gesundheitscampus. Gemeinsam mit der wissenschaftlichen Referentin des IFK, Johanna Pleus, besprachen die beiden den Zusammenhang zwischen dem derzeitig grassierenden Fachkräftemangel und der überbordenden Bürokratie.

„Physiotherapeuten fehlt die Zeit, um sich mit den Korrekturen ärztlicher Verordnungen und dergleichen aufzuhalten. Damit schränken wir die Versorgung ein, weil wertvolle Zeit nicht am Patienten verbracht werden kann “, so Pfadenhauer. Lucks stimmte dem zu und befürwortete den Direktzugang als mögliche Lösungsstrategie. Physiotherapeuten können mehr Verantwortung übernehmen, als es derzeit möglich ist. Damit würde auch die Zahl der ärztlichen Verordnungen sinken, wenn Physiotherapeuten im Direktzugang selbst über die Therapie entscheiden können. Er betonte, das Anliegen mitzunehmen und durch sein zukünftiges politisches Handeln unterstützen zu wollen. Er bekräftigte dies mit dem festen Vorhaben, nach der Wahl ein Praktikum in einer Bochumer Physiotherapiepraxis annehmen zu wollen, um den Berufsalltag aus erster Hand mitzuerleben.

Bild: Johanna Pleus, Max Lucks, Dr. Björn Pfadenhauer