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An diesem Donnerstag diskutieren Therapeuten aller Heilmittelberufe mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und weiteren Akteuren der Gesundheitspolitik über Verbesserungen in der Heilmittelversorgung!

Kein Schulgeld mehr, dauerhafte Abkoppelung der Vergütung von der Grundlohnsumme, bundeseinheitliche Preise und eine Blankoverordnung bei verschiedenen Indikationen – so fasst Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sein Maßnahmenpaket zur Weiterentwicklung der Heilmittelversorgung zusammen. Nur fünf Tage nach einem Treffen mit Vertretern der Heilmittelverbände veröffentlichte der Minister am 18. September 2018 sein vierseitiges Eckpunktepapier, das die Situation der Therapeuten und damit auch der Patientenversorgung verbessern soll.

Viele der geplanten Umsetzungsschritte greifen zentrale Forderungen des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) auf und sollen in dieser Legislaturperiode auf den gesetzgeberischen Weg gebracht werden. Diesen Umsetzungswillen des Ministers unterstützt der SHV. Nach Analyse des Eckpunktepapiers hat der SHV zu den Vorschlägen des Ministers in einer Stellungnahme Position bezogen und Forderungen formuliert, die über die bisherigen Vorschläge des Ministers hinausgehen.

Vergütung hat oberste Priorität

Oberste Priorität hat die Verbesserung der finanziellen Situation der Therapeuten in Deutschland. Für den SHV ist klar: Die durch das Gesetz zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) möglichen deutlichen Vergütungserhöhungen für die Jahre 2017 bis 2019 waren ein erster wichtiger Schritt. Dennoch benötigt der Heilmittelbereich eine zusätzliche Finanzspritze von aktuell mindestens 30 Prozent, um zumindest den Rückstand zu den Gehältern der Therapeuten im öffentlichen Dienst aufzuholen und dem Fachkräftemangel im ambulanten Bereich entgegenzuwirken. Die Bundesregierung hat mittlerweile die unzureichende Vergütung als wesentlichen Auslöser des Fachkräftemangels anerkannt. Jetzt geht es darum, schnelle Abhilfe zu schaffen!

Kostenfreie Ausbildung muss zeitnah bundesweit kommen

Minister Spahn hat in seinem Eckpunktepapier angekündigt, zusammen mit den Bundesländern bedarfs- und praxisorientierte Ausbildungsstrukturen zu entwickeln, die auch das Thema Ausbildungsvergütung einschließen. Für den SHV muss es noch einen Schritt weitergehen. Die Umsetzung der kostenfreien Ausbildung muss bundesweit  und vor allem zeitnah erfolgen. Darüber hinaus fordert der SHV, die hochschulische Ausbildung perspektivisch als Regelausbildung gesetzlich zu verankern. Denn: Die hochschulische Ausbildung und die damit verbundene fachliche Profilierung erweitert die therapeutischen Kompetenzen und ist ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung des Berufsstandes und der Weiterentwicklung der Patientenversorgung in Deutschland.

Mut zum Testen des Direktzugangs gefragt

Das Eckpunktepapier sieht eine regelhafte Einführung der Blankoverordnung für den Heilmittelbereich vor – soweit so gut. Aber warum nicht einen Schritt weiter gehen und die gesetzliche Grundlage für Modellvorhaben zum Direktzugang schaffen? Der SHV kann belegen: Der Direktzugang bietet vielfältige Vorteile für alle Beteiligten des Gesundheitswesens. Erfahrungen aus dem Ausland zeigen verkürzte Wartezeiten, Kosteneinsparung (Medikamente, Röntgendiagnostik, Krankenhauseinweisungen), Reduktion von Krankheitstagen sowie eine hohe Patientenzufriedenheit. Der SHV fordert die Politik auf, die gesetzliche Möglichkeit zu schaffen, um den Direktzugang in Modellvorhaben endlich auch in Deutschland testen zu können.

Ziel des SHV: breiter Dialog, konkrete Lösungsansätze und zukunftsweisende Strukturen schaffen

„Wir brauchen sinnvolle und schnelle Lösungen – Maßnahmen, die sofort greifen und die Therapeuten zeitnah entlasten. Daneben benötigen wir perspektivische Weiterentwicklungen in der Heilmittelversorgung“, erklärt Ute Repschläger, Vorsitzende des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV).

Vor dem Hintergrund der Herausforderungen startet der SHV mit dem 1. Therapiegipfel eine breit angelegte Diskussion. Ziel ist es, gemeinsam mit den anderen Berufsverbänden und allen Interessierten im Berufsstand neue Wege zu gehen und konkrete Verbesserungen für alle Heilmittelerbringer in Deutschland gegenüber den maßgeblichen Interessenvertretern durchzusetzen. „Wir müssen an vielen Stellschrauben drehen, um unsere Branche zu stärken. Ich wünsche mir sehr, dass wir hart um die Sache ringen, aber gemeinsam für die Verbesserung der Situation aller Therapeuten in Deutschland eintreten“, betont Ute Repschläger.

Kurz vor dem Therapiegipfel in Berlin nimmt die SHV-Sommeraktion weiter Fahrt auf. Mit Gabriele Hiller-Ohm, MdB (SPD) sprach in Lübeck der IFK-Regionalausschussvorsitzende Justinus Wiggert. Vor Ort konnte verdeutlicht werden, welche Probleme durch unnötige Bürokratie entstehen, gerade im Bereich der Leistungsabrechnung.

In diesem Zusammenhang wurde der Parlamentarierin auch verdeutlicht, dass Therapeuten vollständig in die Telematikinfrastruktur eingebunden werden müssen. Die Digitalisierung des Gesundheitswesens kann nur gelingen, wenn alle Akteure gleichberechtigt beteiligt werden. Im Hinblick auf den Fachkräftemangel konnte Herr Wiggert deutlich machen, wie notwendig weitere Vergütungserhöhungen sind. Schon heute können zahlreiche Stellen nicht besetzt werden. Das hat negative Konsequenzen für die Patientenversorgung vor Ort. Steigende Therapiebedarfe, die auch durch den demographischen Wandel hervorgerufen werden, verstärken die unbefriedigende Situation weiter.

Die SHV-Sommeraktion wird in den nächsten Tagen fortgesetzt.

Gabriele Hiller-Ohm, MdB (SPD) informierte sich vor Ort bei Justinus Wiggert (v. r. n. l.)

Im Rahmen der Sommeraktion gab es einen weiteren Termin: Der Physiotherapeut Stefan Wagner war unser Gastgeber in Bergheim und konnte aus eigener Erfahrung berichten, wie schwer es ist, geeigneten Nachwuchs zu finden. Das Eckpunktepapier Jens Spahn vom 17.9.18 wurde deshalb außerordentlich begrüßt. Von daher gab es einen spannenden Meinungsaustausch, auch wenn der Abgeordnete Dr. Kippels verkehrsbedingt absagen musste.

 

Am 13. September 2018 traf sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn mit allen Berufsverbänden aus dem Heilmittelbereich und einzelnen Berufsangehörigen. Dort kündigte er an, schnell handeln zu wollen, und hielt Wort. Das „Eckpunktepapier (17. September 2018) zur Sicherung und Weiterentwicklung der Heilmittelversorgung“ ging den Verbänden bereits am 18. September 2018 zu. Auf vier Seiten fächert der Minister auf, wie er das Leistungssystem im Interesse der freiberuflichen Heilmittelpraxen und ihrer Mitarbeiter von Grund auf neu ordnen will. Denn nur so kann er die flächendeckende Versorgung mit Heilmitteln nachhaltig sicherstellen.

Die Lösungsvorschläge zu den einzelnen Themenbereichen zeigen, dass sich das Ministerium intensiv mit den Forderungen der Berufsverbände ebenso wie mit den Diskussionsbeiträgen im Netz ausführlich und gründlich beschäftigt hat. Jeder Vorschlag verdient es nun, intensiv und sachlich geprüft zu werden. Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) und seine Mitgliedsverbände haben die Diskussion hierzu bereits angestoßen: Es trifft sich gut, dass der Minister seine Vorschläge auf dem 1. Therapiegipfel des SHV am 27. September 2018 in Berlin selbst vorstellen und erste Fragen beantworten wird.

Im Einzelnen:

1.) Dauerhaft angemessene Preise für Heilmittelleistungen ermöglichen

Der Minister schafft die Begrenzung der maximalen Anpassung der Heilmittelpreise auf die Höhe der Grundlohnsummensteigerung unbefristet ab und fordert, dass die kommenden Verhandlungen „die berechtigten wirtschaftlichen Interessen der freiberuflich tätigen Heilmittelerbringer sowie die Zahlung angemessener Arbeitsentgelte für die Angestellten in den ambulanten Praxen“ berücksichtigen. Der SHV und seine Mitgliedsverbände haben den aktuellen Spielraum, den das HHVG gegeben hat, gut genutzt und für die Jahre 2017 bis 2019 Gebührenerhöhungen von rund 30 Prozent verhandelt. Die Kernaussage des Ministers gibt nun den Kurs für die kommenden Gebührenverhandlungen ab 2020 vor, den der SHV nutzen wird, im Interesse der Niedergelassenen ebenso wie deren Mitarbeiter. Allerdings fehlt eine deutliche Aussage zum Nachholbedarf, den der Abgeordnete Dr. Kühne (CDU) in seinem Sofortprogramm gegen den Widerspruch des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) mit 1,8 Milliarden Euro beziffert hat. Die Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion und ebenso die der SPD-Bundestagsfraktion muss sich nun klar positionieren. Die Zeit unverbindlicher Meinungsäußerungen „man müsste mal“ ist eindeutig vorbei.

2.) Die Ausgangsbasis für ein neues Vertragssystem

Welche Gründe gab es in der Vergangenheit, dass die Kassen in dem einen Bundesland und untereinander höhere bzw. niedrigere Preise zahlten als in dem anderen Bundesland? Die Antwort ist einfach: Es gab keine zwingenden Gründe dafür, außer, dass sich die Gebührenstrukturen über die Jahre so entwickelt hatten. Damit ist nun zum 1. Januar 2020 endgültig Schluss. Die Preise für die verschiedenen Leistungspositionen werden bundeseinheitlich auf den höchsten regionalen Preis angehoben. Das so angehobene bundeseinheitliche Preissystem ist dann die gemeinsame Ausgangsbasis für die Vertragsverhandlungen ab 2020, für die Spahn (vgl. Ziffer 1 des Eckpunktepapiers) von den Krankenkassen weitere deutliche Gebührenerhöhungen einfordert. Zugleich sollen neue bundeseinheitliche Verhandlungs- und Vertragsstrukturen eingeführt werden, begleitet von schnelleren und stringenteren Schiedsverfahren bei Konflikten zwischen den Vertragspartnern. Daneben wird es die Möglichkeit geben, regionale und selektivvertragliche Abweichungen zu vereinbaren.

3.) Gleiche Zulassungsbedingungen für alle

Auch bei den Zulassungsvoraussetzungen will der Minister einen wichtigen Schritt zur Professionalisierung der Heilmittelpraxen gehen: Die Zulassungsempfehlungen, bei denen es bisher nur ein Anhörungsrecht der Berufsverbände gab und die lediglich Verwaltungsbinnenrecht waren, sollen durch eine Zulassungsverordnung o. ä. abgelöst werden. Damit würde eine klare justiziable Rechtsbasis entstehen. Das kann gut sein, wenn sie im Einvernehmen mit dem SHV entsteht und den Rahmen der Vorgaben des § 124 SGB V nicht überspannt.

4.) Bürokratieabbau, mehr Zeit für die Behandlung

Das BMG will in einem Diskussionsprozess der Heilmittelerbringer, der Krankenkassen und Ärzteschaft bereits bis Mitte 2019 unnötige bürokratische Belastungen identifizieren und abschaffen. Dies entspricht einer jahrelangen Forderung des SHV. Verbunden damit will das BMG auch die Ursachen für das regional unterschiedliche Verordnungsverhalten der Ärzteschaft klären. Dies ist eine versorgungsrelevante Frage, wobei die Antwort mit wissenschaftlicher Begleitung gefunden werden soll.

5.) Die Blankoverordnung wird zur Regelverordnung

Bis Ende März 2020 sollen die Vertragspartner einen Katalog der Indikationen vereinbaren, bei denen es gesetzlich zur Blankoverordnung kommt, die Verordnungstätigkeit also weiter bei den Ärzten verbleibt, die konkrete Auswahl von Heilmittelleistung, Behandlungsfrequenz und Behandlungsdauer aber durch den Heilmittelerbringer erfolgt. Das ist der erste Schritt in Richtung Veränderung. Aber: Die gleichzeitige Verlagerung der Verantwortung für die Wirtschaftlichkeit ist höchst kritisch zu sehen, weil der Arzt auch im Fall einer Blankoverordnung weiterhin über das „ob“ der Therapie entscheidet und somit die Kosten auslöst. Umso wichtiger ist es, jetzt Modellvorhaben zur Erprobung des Direktzugangs zu ermöglichen.

6.) Heilmittelerbringer durch die digitalen Angebote stärken

Der Text des Eckpunktepapiers hierzu bedarf der besonderen Überprüfung durch die Fachleute. Nur wenige wissen, was mit den vorgeschlagenen Maßnahmen tatsächlich gemeint ist. Fakt ist aber, dass keine Aussage zur vollständigen Einbindung in die Telematikinfrastruktur gemacht wird. Insbesondere fehlen zwei Regelungen:

– Auch die Heilmittelerbringer müssen auf die elektronische Fallakte zugreifen können, um den Eingangsbefund korrekt stellen zu können.

– Für alle digitalen Maßnahmen bedarf es einer digitalen Grundausstattung der Heilmittelpraxen, deren Finanzierung – in gleichem Maße wie bei der Ärzteschaft – durch die Krankenkassen erfolgen muss.

7.) Ausbildung

Bereits im Koalitionsvertrag war die Schulgeldfreiheit angesprochen, nun wird sie Schritt um Schritt umgesetzt. Das Saarland, Rheinland-Pfalz (schrittweise), Baden-Württemberg (schrittweise) und nun auch Bayern und NRW sind dabei Vorreiter. Mehr noch: auch das Thema Ausbildungsvergütung will das BMG zusammen mit den Bundesländern regeln.

Im Übrigen fordert das BMG ein grundsätzliches Umdenken mit dem Ziel kompetenzorientierter Aufgabenprofile und der umfassenden Befähigung zum eigenverantwortlichen Handeln. Die Diskussion mit dem BMG hierzu hat längst begonnen und wird im Symposium „Akademisierung von Ausbildungen im Bereich der Gesundheitsfachberufe“ am 14. November 2018 Fahrt aufnehmen. Gut so. Aber ein klares Bekenntnis zur primärqualifizierenden hochschulischen Ausbildung fehlt in dem Papier Spahn ebenso wie die Öffnung der Ausbildungszielbeschreibung für den Direktzugang. Also werden wir unsere Forderungen auch zu diesem Punkt nochmals deutlich machen.

Zwischenfazit: Das Tor für die wirtschaftliche Absicherung und die Erweiterung der Aufgaben unseres Berufsstandes stand noch nie so weit offen wie heute. Der SHV wird diese Chance nutzen und in einer breit angelegten Diskussion gemeinsam mit den anderen Berufsverbänden und allen Interessierten im Berufsstand neue Wege gehen. Der Auftakt hierzu ist der 1. Therapiegipfel am 27. September 2018 in Berlin. Viel Arbeit liegt vor uns. Jeder ist aufgerufen, diesen Weg mitzugehen. Das bedeutet Engagement und Arbeit. Aber das Ziel lohnt. Für alle.

Bundesgesundheitsminister Spahn legte am Dienstagvormittag sein Eckpunktepapier zur Situationsverbesserung der Heilmittelerbringer vor. Zeitgleich nutzte der IFK-Regionalausschussvorsitzende in Gütersloh, Sascha Homuth, die Gelegenheit, die Forderungen des Spitzenverbands der Heilmittelerbringer der SPD-Bundestagsabgeordneten Elvan Korkmaz vorzustellen. Eine intensive Diskussion gerade zur vollständigen Einbindung der Heilmittelerbringer in die Telematikinfrastruktur entwickelte sich.

Zur Erinnerung: Es ist dringend geboten, dass sich in diesem wichtigen Bereich, die Weichen für Heilmittelerbringer auf Fahrt stellen. Dazu gehört auch, dass bereits vor über zehn Jahren von Bund und Ländern beschlossen wurde, ein elektronisches Gesundheitsberuferegister zur Ausgabe elektronischer Heilberufsausweise zu installieren. Diese Ausweise sind notwendig, um sich im digitalen Datenaustausch legitimieren zu können. Die Ausweise sind also die Grundvoraussetzung dafür, dass man überhaupt an der Digitalisierung im Gesundheitswesen beteiligt werden kann. Problematisch ist hier aber, dass bisher nichts passiert ist und die Länder sich nicht auf einen Vertrag einigen können, der die Gründung eines solchen Registers möglich macht. Der Handlungsbedarf steigt hier also täglich.

Die SHV-Sommeraktion geht auch vor dem Therapiegipfel in der kommenden Woche weiter, auf dem Jens Spahn sein Eckpunktepapier persönlich vorstellen wird.

Sascha Homuth und Elvan Korkmaz, MdB (SPD) (v. l. n. r.)

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lud am 13. September 2018 Verbändevertreter der Heilmittelerbringer zum Gespräch nach Berlin ein, um über deutliche Verbesserungen für Therapeuten und Patienten zu sprechen. Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) hatte sich bereits im Vorfeld mit konkreten Vorschlägen und Forderungen klar für diesen Austausch auf höchster politischer Ebene positioniert.

 

In knapp drei Stunden intensiver und konstruktiver Diskussion konnte der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) dem Gesundheitsminister am gestrigen Donnerstag verdeutlichen, wo der Schuh in der Heilmittelbranche drückt. Spahn äußerte Verständnis und konnte die geschilderten Probleme nachvollziehen. Einig waren sich der Minister und seine Gesprächspartner, dass deutliche Vergütungserhöhungen, modernisierte Berufsgesetze sowie die Reduzierung von bürokratischen Hürden in der therapeutischen Versorgung zur Lösung beitragen können. Spahn plant daher, auf Basis des Gesprächs konkrete Lösungsvorschläge zu erarbeiten, und zwar konkret zur Ausbildung und den Berufsgesetzen, zur Vergütung, zur Leistungsverbesserung, zur Ausbildungskostenfreiheit sowie zur grundständigen Akademisierung. Im Zusammenhang mit der Ausbildungskostenfreiheit, die bereits im Koalitionsvertrag vereinbart ist, wies Spahn darauf hin, dass die Bundesländer hierzu in die Pflicht genommen werden müssen. Beim Thema Direktzugang äußerte der Minister Bedenken hinsichtlich der damit möglicherweise verbundenen Mengenausweitungen, zeigte sich aber offen für Modellvorhaben zu dieser Versorgungsform.

Für den SHV ist klar, dass bessere Rahmenbedingungen für Therapeuten einen positiven Einfluss auf die therapeutische Patientenversorgung in Deutschland bewirken. Daher ist die Politik dringend gefordert, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um die Therapieberufe zukunftsfähig zu machen und somit die Patientenversorgung langfristig sicherzustellen. „Die Gesprächsrunde reiht sich in eine Reihe von Einzelgesprächen ein, die wir mit der Politik führen. Es war die erste Runde in diesem Kreis und der Minister hat weitere solche Gespräche angekündigt. Wir schätzen seine Dialogbereitschaft sehr. Letztendlich messen wir ihn natürlich an Ergebnissen!“, so die SHV-Vorsitzende Ute Repschläger.

Der vor dem Treffen an die Verbände versendete Fragenkatalog des Ministeriums enthielt bereits erste Hinweise dazu, welche Themen das Ministerium als dringlich erachtet. An dem Gespräch im Bundesgesundheitsministerium nahmen für den SHV dessen Vorsitzende Ute Repschläger (IFK) und ihre Stellvertreter Andreas Pfeiffer (DVE), Jeannette Polster (ZFD), Karl-Heinz Kellermann (VPT), Thorsten Vogtländer als Vertreter des ZVK sowie der SHV-Geschäftsführer Heinz Christian Esser teil. Außer den Verbände-Vertretern waren auch der Physiotherapeut Tim Maller, die Heilpraktikerin Sandra Sauer, die Ergotherapeutin Jennifer Eisbach und Philipp Rutenkröger, der sich aktuell in der Ausbildung zum Physiotherapeuten befindet, zum Gespräch eingeladen. Die vier hatten sich über Jens Spahns facebook-Aufruf #therapeutenamzug einen Platz in der Gesprächsrunde gesichert.

Die SHV-Vorsitzende Ute Repschläger fasste die Ergebnisse des Austauschs in einem Interview mit der Fachzeitschrift pt zusammen, das ab heute auf der Facebook-Seite von physiotherapeuten.de zu sehen sein wird.

Neben dem Gespräch am 13. September im Gesundheitsministerium wird der SHV auch noch eine weitere Gelegenheit zum Austausch mit Jens Spahn haben: Der Minister eröffnet am 27. September 2018 den 1. Therapiegipfel des SHV mit einem Eingangsstatement zum Heilmittelbereich. Er wird dort erste Vorschläge skizzieren.

Weitere Informationen zum Therapiegipfel in Berlin gibt es online unter www.therapiegipfel.de.

Die Tatsachen und Lösungsansätze, mit denen der SHV in das Gespräch mit dem Gesundheitsminister ging, können Sie hier ausführlich nachlesen:

https://www.shv-heilmittelverbaende.de/2018/08/27/spitzenverband-der-heilmittelverbaende-geht-mit-klaren-positionen-ins-verbaendetreffen-mit-bundesgesundheitsminister-jens-spahn/

(Copyright: BMG/Kerstin Müller)

(Copyright: BMG/Kerstin Müller)

Nach fast drei Stunden intensiver Diskussion konnten wir dem Minister verdeutlichen, wo der Schuh in der Heilmittelbranche drückt. Unsere erste Einschätzung: Es hat sich gelohnt!

Spahn wird in den nächsten beiden Wochen Vorschläge zu
• Ausbildung/Berufsgesetz
• Vergütung
• Leistungsverbesserung
• Schulgeldfreiheit
• Grundständige Akademisierung 

auf Basis des Gesprächs erarbeiten. Zum Therapiegipfel am 27. September 2018 wird er sein Maßnahmenpaket vorstellen. 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn lädt in dieser Woche am 13. September 2018 Verbändevertreter der Heilmittelerbringer zum Gespräch nach Berlin ein, um über deutliche Verbesserungen für Therapeuten und Patienten zu sprechen. Der Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) hat sich bereits im Vorfeld klar positioniert und konkrete Vorschläge und Forderungen für diesen Austausch auf höchster politischer Ebene formuliert. Dabei dreht es sich vor allem um die Themen Vergütung, Ausgestaltung der beruflichen Rahmenbedingungen und die deutliche Reduzierung von bürokratischen Hürden in der therapeutischen Versorgung.

 

Die Sicherstellung einer flächendeckenden Versorgung mit Heilmitteln muss gewährleistet werden, denn Engpässe in der Heilmittelversorgung, lange Wartezeiten und fehlende Hausbesuchskapazitäten treten heute immer stärker zutage. Für den SHV ist klar, dass bessere Rahmenbedingungen für Therapeuten einen positiven Einfluss auf die therapeutische Patientenversorgung in Deutschland bewirken. Daher ist die Politik dringend gefordert, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um die Therapieberufe zukunftsfähig zu machen und somit die Patientenversorgung langfristig sicherzustellen. Die Tatsachen und Lösungsansätze, mit denen der SHV am Donnerstag in das Gespräch geht, finden Sie hier:

https://www.shv-heilmittelverbaende.de/2018/08/27/spitzenverband-der-heilmittelverbaende-geht-mit-klaren-positionen-ins-verbaendetreffen-mit-bundesgesundheitsminister-jens-spahn/

Neben dem Gespräch im Zuge des Verbändetreffens am 13. September im Gesundheitsministerium wird der SHV auch noch eine weitere Gelegenheit zum Austausch mit Jens Spahn haben: Der Minister eröffnet am 27. September 2018 den 1. Therapiegipfel des SHV mit einem Eingangsstatement zum Heilmittelbereich. Weitere Informationen zu dieser Veranstaltung gibt es online unter www.therapiegipfel.de.

Am 29.8.2018 besuchte Bastian Priegelmeir, Beisitzer im Deutschen Verband für Podologie (ZFD) e.V. die SPD-Abgeordnete Martina Stamm-Fibich, in ihrem Wahlkreisbüro in Erlangen. Frau Stamm-Fibich ist Mitglied des Bundestages und des Gesundheitsausschusses sowie stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses.

Zentrales Thema war die angespannte Situation der Heilmittelerbringer, speziell der akute Fachkräftemangel und damit die sich ausweitende Unterversorgung der Patienten. Es konnte anschaulich dargelegt werden, dass trotz der deutlichen Vergütungssteigerungen durch das HHVG weiterer Anpassungsbedarf besteht und Maßnahmen, bspw. die Schulgeldfreiheit, für die Stärkung der Therapieberufe und die Sicherstellung der Patientenversorgung notwendig sind.

Darüber hinaus interessierte sich die Abgeordnete für die Entwicklung des Berufsbildes und die mögliche Gestaltung des Berufsgesetzes, den Direktzugang, die Akademisierung der Therapieberufe sowie für den Organisationsgrad der Berufsangehörigen in den Verbänden.

Frau Stamm-Fibich hat ihre Unterstützung für die Heilmittelerbringer bekundet und möchte auch über dieses Gespräch hinaus im Austausch bleiben.

Im Rahmen der Sommeraktion „Entscheidungshilfe“ des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände e.V. (SHV) traf der IFK-Regionalausschussvorsitzende in Witten, Gerd Appuhn, Ralf Kapschack, MdB (SPD) in seinem Wahlkreis zum Gespräch.

Der IFK-Vertreter und der Parlamentarier diskutierten die schlechte finanzielle Situation in den Therapieberufen, die den Fachkräftemangel weiter befeuert. Die Gesprächspartner waren sich darin einig, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Ebenso informierte Gerd Appuhn zu den Themen Abschaffung des Schulgelds, Akademisierung, Direktzugang und Telematik und verdeutlichte auch hier den dringenden Handlungsbedarf. Dieser besteht nicht zuletzt auch in der Frage der Entbürokratisierung, wie der Praxisinhaber Appuhn anschaulich machte. „Bürokratiewahnsinn und Fachkräftemangel: Das sind die größten Probleme von uns Physiotherapeuten.“ So zitiert die Samstagsausgabe der WAZ Gerd Appuhn in einem Leitartikel (Quelle: WAZ/WR Redaktion, Witten, 01.09.2018). Direkte Wirkung der Sommeraktion und des Engagements des Wittener Regionalvertreters, das ist gut.

Mit zahlreichen Politikerbesuchen in Berlin und in den Wahlkreisen vor Ort geht die Sommeraktion “Entscheidungshilfe” in der parlamentarischen Sommerpause weiter.

Der Wittener IFK-Regionalausschussvorsitzende Gerd Appuhn (l.) im Gespräch mit Ralf Kapschack, MdB (SPD)